Erster Arbeitstag – Matthias in Stanford, Kiki in Sunnyvale

Oh wie schlafen wir gut! Die dünne, harte Matratze liegt mir mehr als der dicke, weiche USA-Wahnsinn. Und schön dunkel ists außerdem. Liegt wohl daran, dass wir Nachmittagssonne haben und die Rollos fein abdunkeln. Oder? Ich blicke nach draußen. Die Düsternis könnte auch am grauen Himmel und fehlendem Sonnenschein liegen…Hallo? Jetzt wohnen wir in Sunnyvale und hier gibts keine Sonne? Schnell texte ich Cat – aber auch in San Jose ist der Himmel grau. Na Gott sei Dank, dann besteht Hoffnung. Hoffnung die bereits eine Stunde später erfüllt wird denn die Sonne strahlt vom blitzblauen, Farbe meiner Wahl, Himmel herunter.

Erster Arbeitstag in Stanford für Matthias. Erster Tag alleine daheim für mich.

Ich verabschiede mich von Matthias. Der hat heute seinen ersten Arbeitstag. Da wir leider kein Fahrrad finden konnten muss er nun zu Fuß zum Caltrain, dem Zug der in nach Stanford bringen wird, gehen. Ein Fußmarsch von einer halben Stunde gefolgt von einer zehnminütigen Zugfahrt und anschließender zehnminütiger Busfahrt mit dem Stanford-Shuttle bringt Matthias zu seinem neuen Arbeitsplatz.

Ich blicke mich derweilen in unserer Wohnung, pardon, Saustall um. Ächz, da ist einiges zu tun. Und so werke ich und werke ich und werke ich….

Vorher…

Chaos im Wohnzimmer
Vorher
Chaos im Wohnzimmer
Vorher

 

 

 

…Proudly present: Nachher

Aufgeräumtes Wohnzimmer
Nachher
Aufgeräumtes Wohnzimmer
Nachher

Und dazwischen kämpfe ich mit der Technik…Denn ich möchte gerne Musik hören während ich Ordnung schaffe. Hmm, ja am einfachsten hänge ich die kleine Mini-Butterfly-Box an den I-Pod! Gesagt – getan. Ich drücke auf Play: keine Musik. Ich texte Matthias:

„Duuuuu, aus der kleinen Box kommt keine Musiiiik…warum nur nicht???“

Die prompte Antwort:

„Ja hast du denn Batterien reingegeben?“

Batterien….ich schlage mir mit der Hand gegen den Kopf. Ich Dummerchen. Bloß….

„…wo sind denn Batterieeeeen…..?“ frage ich vorsichtig.

„…in meinem Koffer, Liebes…“ antwortet er geduldig.

Super. Da sind sie. Ich gebe sie hinein. Keine Musik. Grrrr das regt mich ja schon gleich wieder auf. Ok, ich sehe schon das Problem. Ich brauche vier Batterien. Hab aber nur zwei.

„Du da waren aber nur zwei Batterien in deinem Koffer. Und ich brauche vieeeeer….wo sind denn noch welche?“ frage noch vorsichtiger.

Obwohl die Antwort geschrieben ist kann ich Matthias seufzen hören. „Im Supermarkt. Da gibts noch ganz viele.“

Ja ganz toll. Darauf habe ich jetzt aber keine Lust. Einen Supermarkt zu suchen um Batterien zu kaufen. Dann halt eben keine Musik. Obwohl…auf meinem Computer ist ja auch Musik! Ich öffne meinen Ordner, mache Doppelklick und tatatataaaaaaa: es ertönt Musik. Zimmerlautstärke, das versteht sich ja von selbst, alles andere ist ja verboten! Ich beginne beschwingt mit meiner Räumerei. Nach drei Minuten ist das Lied aus und es kehrt wieder Ruhe ein. What the f***?

Ich brauche wohl einen Mediaplayer. Auf meinem neuen Laptop ist noch kein Mediaplayer. Vorher hatte ich Real-One-Player oder so in der Art. Der war gut. Also: Hotspot am US-Handy aufgedreht damit Internet am PC und losgegoogelt. Ich downloade. Ganz alleine. Ich bin ganz aufgeregt als ich auf den Knopf fertigstellen drücke. Dann möchte ich Musik hören. Aber mein Mediaplayer möchte lieber meinen Computer auf Viren untersuchen und hat kein Interesse an Musik. Häääh?

Na gut, dann eben I-Tunes. Ich google I-Tunes und lese schon in der Überschrift Apple. Ach Herrje….und ich habe doch Windows oder wie das heißt…

Also schreibe ich abermals dem armen Matthias:

„Duhu….kannst du mir vielleicht bitte ganz kurz einen Mediaplayer nennen der gut ist…?“

„VNC“ die knappe Antwort.

Super. Erneut mache ich mich ans Werk und downloade was das Zeug hält. Schlußendlich bin ich um einen Server und einen Viewer reicher und beide haben Null Interesse meine Musik abzuspielen.

Blööööööde Techniiiiiiiik…

Ärgerlich klappe ich den Deckel meines elektronischen Feindes Namens Laptop herunter. Mit mir nicht! Ich lass mich doch nicht von so einer kleinen schwarzen Kiste ärgern! Ich kann auch wunderbar in der Lautlosigkeit aufräumen. Kein Problem! Pah!

Nach einer Stunde räumen finde ich in so einem Elektrodingens von Matthias weitere Batterien. „Na wer sagts denn“ freue ich mich. Ich haue sie in den Butterfly und: Musik ertönt! Die Boxen sind zwar dermaßen klein, dass die Maximallautstärke Zimmertemperatur, äh, Zimmerlautstärke hat, aber mehr ist ja eh verboten…

In der nächsten Aufräumpause versuche in mein Motorola in Betrieb zu nehmen. Aaaaaaaaaaaarrgggggghhhhhhh – mehr brauche ich zu diesem Thema nicht zu erzählen.

…aber letzten Endes klappts

Schlußendlich aber habe ich am Abend Musik (wenngleich auch nur vom I-Pod), ein funktionierendes US-Cellphone und ein schönes Appartement. Da bleibt sogar noch Zeit um ein Abendessen zu KOCHEN. Mit richtigem Gemüse und so…

Gemüse
Lecker, lecker!

Gott sei Dank haben wir bei Goodwills gestern noch einen Wohnzimmertisch erstanden, sonst müssten wir vom Boden essen…

Ein Helangår auf den heutigen Schwarzbrotpakt-Tag!

Und bevor wir den Abend mal wieder im Internet verbringen (wir hätten nämlich gerne eine Kaffeemaschine, einen Mixer, einen Displayschutz fürs neue Handy, ein Bügeleisen, eine Küchenwaage…ganz abgesehen vom Fahrrad…oder gar einem Auto….) stoße ich auf den Schwarzbrotpakt an! Liebe Schwarzbrotpaktmädels: schön, dass es euch gibt!

Eure Kiki

2 Antworten auf „Erster Arbeitstag – Matthias in Stanford, Kiki in Sunnyvale“

  1. Herrlich Deinen „kampf“ zu folgen ? Hast du schon mal Spotify gestestet? Google mal drauf – weiß nicht ob es in US funktionert aber probieren kostet nichts ?
    Wir verlassen jetzt Rostock und sind heute abend wieder in Kil – 14 herrliche Tage mit Conny, Siegfrid, Sigrid, Peter und eine menge nette, aber unbekannte, Menschen livegen hinter uns!
    Liebe Grüsse an Euch

    1. So Schade, jetzt warst du nach JahrZEHNTEN endlich wieder mal in Österreich und wo bin ICH?! Vielleicht magst du auf deinen Reisen mal nach California kommen 🙂

      Danke für den Tipp mit Spotify – das Problem ist das derzeit noch fehlende Internet…Mein Guthaben neigt sich schon mit der normalen „googlerei“ dem Ende zu…Aber mit Matthias Hilfe konnte ich dann tatsächlich I-Tunes downloaden! Trotz Windows!!! Stell dir vor!!!!!! Wenn mir die sechtausenddreihundertzweiungfünfzig Lieder dann langweilig werden probier ich was neues aus…;-)

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